Der Wein in Franken
Um 770 ist die Weinrebe in Ostfranken – so auch z.B. in Randersacker- angekommen. Anfangs wurde sie wegen der geringen Bevölkerungsdichte nur in der Ebene angebaut – der Anbau am Hang ist nämlich viel aufwändiger, man denke nur an das Umpflügen mit Ochsengespannen oder an die Abschwemmung der Erde bei Starkregen.
Im Fränkischen ist der Weinberg heute noch immer der "Wengert", also der Weingarten.
Um 1050 wurden dann infolge der Bevölkerungszunahme auch die Hänge bepflanzt.
Bereits in der Frühzeit des fränkischen Weinbaus begann man die Steine, die beim Umgraben ab Hühnereigröße anfielen, auszusortieren und zu Steinriegeln aufzuschütten. Dies nicht nur eine Entsorgungsmaßnahme, diese Art der Bewirtschaftung erweist sich sehr günstig hinsichtlich des Kleinklimas –Steine speichern die Wärme -, aber auch für viele Nützlinge sind diese Riegel ein ausgezeichneter Zufluchts- und Aufenthaltsort.
Hauptrolle bei der Verbreitung des Weinbaus spielten die Klöster und die Domänenverwaltungen. Karl der Große wünschte ausdrücklich in seiner Landgüterverordnug von 790 die Kultivierung des Weins.
Karl ließ sich, wenn er in Regensburg war, Wein aus Spalt kommen. Der Anbau von Wein ist damals in einer Urkunde auch für Theilenberg nachgewiesen. Ein weiterer Ort im heutigen Seenland, Großweingarten, bekam seinen Namen vom Wein, und in jeder zweiten Gemeinde dort gibt es Flurnamen wie Weinberg, Weinstöcklein, Weingarten, Weinleithe oder Rebzaun. Nur langsam hat das Bier in jener Gegend den Wein verdrängt. 1414 gab es noch keinen Hopfenanbau in Spalt, wohl aber Weingärten. Der Wirt vor dem oberen Tor in Abenberg schenkte 1630 noch fast 2000 Maß Wein aus. 1713 zahlte der Wirt "Zum grünen Baum" ebenfalls in Abenberg für 20 Eimer (1200 l) Braunbier und immer noch für 18 Eimer (1060l) Wein die fällige Getränkesteuer – damals Ungeld genannt. Dieser Wein kam allerdings aus dem "Ausland" –und damit war die Würzburger Gegend gemeint- denn inzwischen war der einheimische Rebensaft den Leuten zu sauer geworden.
In diesem Zusammenhang ist auch zu erwähnen, dass in schlechten Weinjahren Bier aus Schwabach bezogen wurde – ansonsten hat das Kloster in den ihm gehörigen Wirtshäusern nur Wein ausschenken lassen. In Bonnhof selbst wurde erst ab 1602 Bier gebraut; in Heilsbronn errichtete man am Ende der Klosterzeit ein kleines Brauhaus.