Vom Kloster zur Stadt

Museum Heilsbronn

Die Heilsbronner Klosterbibliothek

Die einstige Heilsbronner Klosterbibliothek ist heute Bestandteil der Bibliothek der Universität Erlangen–Nürnberg.

1736 war die Heilsbronner Fürstenschule – eine Art Progymnasium für Knaben, vorwiegend weniger begüterter Eltern,  aufgelöst worden. Die für das Markgraftum Ansbach geplante und vom Kaiser bereits genehmigte Universität konnte nicht verwirklicht werden.  

1743 wurde jedoch die ein Jahr zuvor in Bayreuth gegründete  Landesuniversität für das Markgraftum Bayreuth nach Erlangen verlegt.

Auf Ersuchen des Universitätskuratoriums beanspruchte Markgraf Friedrich von Bayreuth die Hälfte der Bücher. Nachdem die Fürstenschule eine gemeinsame Einrichtung von Ansbach und Bayreuth gewesen war, stand die andere Hälfte Ansbach zu. 1747 erfolgte die Aufteilung, ohne auch nur im Geringsten auf den inhaltlichen Zusammenhang der Bücher zu achten. So verblieb der Ansbach zustehende Teil zunächst in Heilsbronn, bis nach dem Tode von Markgraf Friedrich Christian von Brandenburg-Bayreuth dessen Vetter, Markgraf Alexander von Brandenburg-Ansbach, gemäß der Zollerischen Hausverträge 1769 auch die Regierung im Fürstentum Bayreuth übernommen hatte. Die Heilsbronner Klosterbibliothek war so glücklicherweise wieder vereinigt und bildete eine ganz wesentliche Bereicherung der damals noch kleinen Universitätsbibliothek.
So stammen von den 436 mittelalterlichen Pergamentcodices alleine 410 aus Heilsbronn, außerdem 150 Papierhandschriften und 2031 Drucke – darunter viele Inkunabeln. Inkunabeln sind Druckerzeugnisse aus der Frühzeit des Buchdrucks (vor 1500).