Prinzregent-Luitpold-Denkmal
Am 1. November 1911 wurde das Denkmal zu Ehren des Prinzregenten Luitpold
am Kammerecker-Platz enthüllt
Foto: Jürgen Steger
Am 16. Juli 1911 fand die Grundsteinlegung unter Anwesenheit von Vertretern der Ansbacher Regierung, der Mitglieder des Denkmalkomitees und des Gemeindekollegiums sowie der beiden Heilsbronner Ehrenbürger, dem Direktor Kammerecker und dem Königlichen Forstmeister a.D. Wilhelm Hussel, statt. Dabei wurde in einer Kupferkassette eine Urkunde unter dem Sockel des Prinzregenten eingemauert; die Kassette selbst wurde vom Münchner Kupferschmiedemeister Franz Ragaller gefertigt, auf der Urkunde sind neben anderen die Herren des Denkmalkomitees festgehalten: Ludwig Kammerecker, Ehrenvorsitzender; Bürgermeister und späterer Ökonomierat Julius Güllich, 1. Vorsitzender; Kaufmann Martin Schröppel, 2. Vorsitzender, und nachstehende Komitee angehörigen: Königlicher Sekretariatsassistent Appoldt, Kaufmann Georg Bär, Schreinermeister Friedrich Dürnhöfer, Königlicher Gerichtsvollzieher Erthel, Brauereibesitzer Johann Gundel, Apotheker Held, Kaufmann Ludwig (heute Rammensee), Gemeindesekretär Meyer, Königlicher Oberamtsrichter Pausch, Dr. Rüdel, praktischer Arzt, Gastwirt Michael Seitzinger (Klosterhof), Hauptlehrer und Kantor Strobel, alles Leute mit Rang und Namen aus Heilsbronn, und der Königliche Regierungsrat Brinz aus Ansbach.
Das erste Denkmal für den Regenten in einer fränkischen Marktgemeinde
Am 1. Novembervor 1911 fand die Einweihung des Prinzregent-Luitpold-Denkmals in Heilsbronn statt, dem Namenstag seiner Königlichen Hoheit, dem Jahr seines 90jährigen Geburtstages und seines 25jährigen Regierungsjubiläums. Die Ausführung des Denkmals, erfolgte nach den Plänen des Bildhauers Alois Mayr und des Architekten Hugo Steffen durch die Ruppsche Erzgießerei, die Baufirma Eder und Hoffmann, Steinindustrie, alle in München beheimatet, und durch zwei Heilsbronner Handwerker, den Maurermeister Johann Lehr und den Steinmetzmeister Heinrich Sommer. Als Baumaterial verwendete man Kirchheimer Muschelkalk.
Der Tag der Denkmaleinweihung am 1. November begann bei schönstem Herbstwetter mit dem Empfang seiner Exzellenz Dr. Ritter von Blaul, dem Regierungspräsidenten von Mittelfranken, der von Ansbach mit einem „Landauer“ (Kutsche mit einem in der Mitte zu öffnenden, zweiseitig zurück klappbarem Verdeck) angereist war. Die Tochter des Bürgermeisters überreichte dem hohen Herrn ein Blumenarrangement. Nach Vorstellung der Beamten, der Geistlichkeit, der Lehrer und des Denkmalkomitees formierte sich der Festzug mit Schuljugend, sämtlichen Vereinen, Fahnen und einer riesigen Volksmenge zum Marsch unter Vorantritt der Kapelle Brunner zu den beiden Gotteshäusern, wo in der Münsterkirche Pfarrer Sperl predigte und in der katholischen Kirche (damals das Refektorium) der Expositus Horst ein feierliches Hochamt zelebrierte.
Anschließend versammelte man sich vor dem Rathaus, wo vorsorglich ein kleines Zelt für die Ehrengäste errichtet worden war. Bürgermeister Güllich hielt die Festrede und schloss:
"Ich bitte Eure Exzellenz im Namen der Gemeinde und des Denkmalkomitees in schuldiger Ehrerbietung den Befehl zu geben, dass die Hülle falle vom ersten Denkmal des Regenten in einer fränkischen Marktgemeinde."